https://orcid.org/0000-0002-0831-9484
Abstract
Administrative traditions (AT) are a prominent approach to classify and compare administrative systems across countries, yet there is a lack of agreement on the definition and conceptual dimensions of AT. This article addresses this gap by synthesizing existing knowledge on AT and refining its conceptualization in three steps. First, a systematic review of 505 publications since 1998 elucidates the diverse understandings of AT and the study contexts in which the concept is used. Secondly, ten AT attributes that emerged from the review are operationalized with secondary data for 49 administrative systems from across the world. Using exploratory factor analysis, the study identifies two underlying dimensions of the AT concept: Citizen orientation and Structural concentration. In a third step, I propose two indices to measure AT along these two dimensions and apply it to map contemporary administrative systems from 49 diverse countries. The analysis uncovers important variation within assumed country families such as the Anglo-American or post-communist groups. The article’s core contributions are the empirically grounded and parsimonious conceptualization of AT as the degree of Citizen orientation and Structural concentration in a country’s public administration as well as the validated two-dimensional AT measure.
Abstract
Zusammenfassung: Verwaltungstraditionen sind ein beliebter Ansatz, um Verwaltungssysteme unterschiedlicher Länder zu klassifizieren und zu vergleichen. Doch es besteht kein Einvernehmen über die Definition und die konzeptionellen Dimensionen von Verwaltungstraditionen. An dieser Lücke setzt der vorliegende Artikel in drei Schritten an, um bisheriges Wissen zusammenzufassen und eine verbesserte Konzeptualisierung von Verwaltungstraditionen zu entwickeln. Erstens beleuchtet eine systematische Literaturübersicht von 505 Publikationen seit 1998 die unterschiedlichen Begriffsverständnisse von Verwaltungstraditionen und die Kontexte, in denen das Konzept verwendet wird. Zweitens werden zehn Attribute von Verwaltungstraditionen, die sich aus der Literaturübersicht ergeben, mit Sekundärdaten für 49 Verwaltungssysteme aus aller Welt operationalisiert. Eine explorative Faktoranalyse identifiziert dabei zwei Dimensionen, die dem Konzept der Verwaltungstraditionen zugrunde liegen: Bürgerorientierung und strukturelle Konzentration. Im dritten Schritt werden zwei Indizes entwickelt, um Verwaltungstraditionen entlang dieser zwei Dimensionen zu messen, und diese dann auf die heutigen Verwaltungssysteme in 49 Ländern angewendet. Die Analyse zeigt wichtige Unterschiede innerhalb der bis dato angenommenen Länderfamilien wie der anglo-amerikanischen oder postkommunistischen auf. Der Artikel leistet wichtige Beiträge zur Literatur: einerseits eine empirisch-fundierte und minimalistische Konzeptualisierung von Verwaltungstraditionen als Grad von Bürgerorientierung und struktureller Konzentration in der Verwaltung eines Landes, andererseits ein validiertes zwei-dimensionales Messinstrument für Verwaltungstraditionen.
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